Dass Neptun mit Phantasie zu tun hat, lernt man in jedem guten Astrologie-Buch. Warum nun haben scheinbar manche Menschen (Künstler) mehr Phantasie als andere?
Wenn wir darüber nachdenken (Neptun würde empfehlen, darüber zu meditieren), kommen wir auf eine andere Qualität des mächtigen Meeresgottes: Vertrauen. So wie wir uns hingeben müssen und vertrauen, dass das salzige Meerwasser uns trägt, wenn wir in es hineinsteigen, müssen wir auf Einfälle, Inspirationen und Intuitionen vertrauen. Das ist – gerade in der heutigen Zeit – keine leichte Aufgabe. Dennoch werden wir kaum anders an das große Reservoir an Schönheit (Neptun als höhere Oktave der Venus) herankommen.
Viele Künstler und Künstlerinnen, deren Werke wir schätzen, haben dies erkannt. Sie ließen sich treiben, gaben auf. Anstatt Ideen produzieren zu wollen, ließen sie sie vielmehr zu. So berichtete Mozart, dass „die Einfälle am besten und in Überfülle“ flossen, wenn er „auf der Reise in einer Droschke, nach einer guten Mahlzeit oder des nachts, wenn ich nicht schlafen kann“. Da war er also ganz und gar nicht in Kompositionslaune. Rückzug, Pause, Nichtstun, Reizarmut und Müßiggang – all dies birgt mehr Kreativität in sich als Aktionismus und Wille. Künstler/innen berichten auch häufig von Träumen, in denen ihnen entscheidende Ideen gekommen seien – so entstand unter anderem quasi im Schlaf die Ouvertüre zu Wagners Oper „Rheingold“.
Vor allem Musiker/innen sind für die neptunische Kreativität offen; Musik ist schließlich wegen ihrer Flüchtigkeit, ihrer Stimmungsgebundenheit, ihres hohen Phantasieanteils, ihrer Nicht-Faßbarkeit und häufig auch ihrer spirituellen Dimension eine Kunst Neptuns. Johannes Brahm beispielsweise schilderte, dass er seine Kompositionen „direkt von Gott“ empfange. Eine Formulierung, die ähnlich auch in zahlreichen anderen Musiker-Biografien auftaucht.
Um selbst mehr Reichtum an Phantasie in das eigene Leben zu integrieren, gilt es, der oben genannte Stille, dem Rückzug einen Platz zu geben. In ihrem Buch „Der Weg des Künstlers“ empfiehlt daher Julia Cameron den sogenannten Künstlertreff. Man wird aufgefordert, regelmäßig, alleine, ohne Ablenkung etwas Schönes zu tun. Etwas, wozu man sich sonst nie Zeit nimmt – beispielsweise ein Museum besuchen, Tretboot fahren oder Brot backen.
Wenn Sie selbst die positiven neptunischen Kräfte in sich mehr entfalten möchten, hilft ein Blick ins Horoskop. Gibt es einen Aspekt von Neptun zu einem persönlichen Planeten? Dann nutzen sie diese Verbindung und gestalten Sie Ihren persönlichen Künstlertreff gemäß dieser Planetenkombination. Mit Neptun-Mond besuchen Sie beispielsweise einen Kinderspielplatz oder häkeln für Ihr Enkelkind ein paar Söckchen. Mit Neptun-Mars könnten Sie an einer kostenlosen Probestunde im Fitness-Studio teilnehmen oder sich einen Wettkampf ansehen. Bei Neptun-Merkur empfiehlt sich das Stöbern in Trödelläden oder der Rückzug mit einem guten Buch. Mit Neptun-Venus können Sie sich mal so richtig bei einer Massage verwöhnen lassen oder sie wandeln in Ihren schönsten Kleidern durch die teuersten Schmuckläden der Stadt. Und schließlich mit Neptun-Sonne haben Sie die besten Voraussetzungen, sich in einer Kapelle, einer Kirche ganz zu versenken oder in der Abenddämmerung ein bißchen absichtslos zu flirten.
Was immer Sie tun: achten Sie auf Ihre innere Stimme, Ihr Gefühl und Ihre Intuition. Und lassen Sie sich überraschen, wohin diese innere Stimme Sie führen wird.
Neptun birgt auch Gefahren. Wie bei den anderen überpersönlichen Planeten repräsentiert er eine gewaltige Kraft, die wir nicht unterschätzen dürfen. Ein stark gestellter Neptun im Horoskop macht uns durchlässig für vielfältige Erfahrungen, die jenseits unseres Begreifens liegen. Nicht alle diese Erfahrungen sind angenehm. Robert Schumann beispielsweise spürte sich nicht nur von Engeln begleitet, die liebliche Musik spielten, sondern bisweilen auch von Teufeln, die ihm mit gräßlichen Tönen und Drohungen arg zusetzen.
Sie möchten mehr über die Kreativität im Horoskop erfahren? Dann schauen Sie sich das Video Kreativität im Horoskop. Die Bedeutung der überpersönlichen Planeten als schöpferische Anlagen an