Am 10. März 2003 war es so weit: um 22:25 Uhr trat Uranus in das Zeichen Fisch ein.
Uranus, der Erneuerer, erhält somit eine „Fische-Qualität“, also einen romantischen Einschlag. Traum und Technik werden in den nächsten Jahren eine Verbindung eingehen. Neue Methoden, die die Sehnsüchte der Menschen zu befriedigen versprechen, werden vermarktet.
Wir wissen, dass die Konstellation am Himmel nichts über das Niveau aussagt, auf dem diese Energien von den Menschen gelebt und umgesetzt werden. Als in den Zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts Uranus in den Fischen war, also ebenfalls das Thema „neue Träume“ und „Vermarktung der Sehnsüchte“ anstand, wurde beispielsweise Daniel M. Filipacchi geboren – der Herausgeber der Zeitschriften „Lui“ und „Penthouse“.
Nicht auszuschließen ist auch, dass der ein oder andere Heilsversprecher in den nächsten Jahren von sich reden machen wird. Ein neuer Papst wäre sicherlich das trefflichste Symbol für diese Konstellation (neu = Uranus, Papst = Fische). Da die uranische Energie aber auch eher Wissenschaftlichkeit und emotionaler Distanziertheit entspricht, könnte es auch zu einer Konfrontation zwischen Wissenschaft und Glauben, zwischen Naturalisten und Theologen kommen. Auch solch eine Konfrontation kann eine Glaubenserneuerung zur Folge haben.
Doch wenn wir an neue Heilsversprechen denken muss es nicht zwingend ein Religions- oder Sektenanführer sein, sondern es kann sich auch um einen Politiker handeln, der „heilandgleich“ Aufbruch, Gerechtigkeit und Hoffnung symbolisiert. Jedenfalls hätte ein Politiker, der es schafft, diese Attribute auf sich zu vereinen, große Chancen, von weiten Teilen der Bevölkerung akzeptiert zu werden. Gerhard Schröder, der dies zum Teil bereits ahnen lässt, tut jedenfalls gut daran, sich an das zu erinnern, wofür ihn die Menschen 1998 gewählt haben. Verlässt er den Kurs und stärkt er zusammen mit seinem Kabinett die Lobbyisten und Wirtschaftsinteressen, dann wird er auf lange Sicht seiner Partei Schaden zufügen. Der politische Trend geht mit Uranus in den Fischen nämlich eindeutig nach links. Schafft es die etablierte linke Partei SPD nicht, diesen Trend aufzugreifen, wird eine andere, ebenfalls linke Partei das Wählerpotenzial abschöpfen; notfalls auch eine, die am Rande der freiheitlich demokratischen Grundordnung steht.
Uranus in den Fischen will nämlich der Erlösung nahe sein, ja sich geradezu katapultartig zu ihr hinschleudern lassen.
Auch hier werden visionäre Ideen, neue Theorien und wissenschaftliche Begründungen eine Rolle spielen. Eine Ahnung davon, wie das aussehen kann, haben wir kürzlich in den Medien erhalten: ich spreche vom Klonaid-Programm der Raeliten-Sekte, die eine schöne neue Welt durch Reproduktion menschlichen Erbgutes hervorbringen möchte. Gentechnik und Reproduktion genetischen Materials, Stammzellenforschung und Klonen werden in den kommenden Jahren die Gesellschaft zur Stellungnahme herausfordern.
Schön wäre es, wenn es uns gelänge, diese Zeitqualität positiv zu nutzen. Dazu gehört zum Beispiel eine Veränderung im Sozialgefüge, die die Menschen und nicht vornehmlich die Zahlen berücksichtigt. Da Uranus auch einen revolutionären Geist mitbringt, kann es durchaus zu Aufständen kommen, die durch Mißstände im Gesundheits- und Sozialwesen angeregt werden. Zu erwarten ist beispielsweise, dass diejenigen, die aufgrund von Ungerechtigkeiten zu kurz gekommen sind, sich lautstark äußern und Umstürze anzetteln werden. Politiker aller Coleur, aber auch Wirtschaftsmenschen sind daher gut beraten, auf Fairness zu achten. Wenn nur die Chefetage vom Fortschritt profitiert, werden Arbeitnehmer, Gewerkschaften, Arbeitslose und „Habenichtse“ versuchen, ihr Mütchen an den Gewinnlern zu kühlen.
Doch nicht nur im Sozialgefüge kommt diese Konstellation zum Tragen. Das Fische-Zeichen steht auch für spirituelle Gemeinschaften, Uranus auch hier für Auf- und Ausbruch. Unterdrückte Religionsgruppen und deren Vertreter werden ebenso die Faust nicht länger in der Tasche ballen wollen. Auch sie werden Gleichberechtigung für ihren Glauben stärker einfordern, als dies in den letzten Jahren und Jahrzehnten der Fall war. Spontan muss ich an die von der chinesischen Regierung unterdrückten tibetischen Mönche denken. Sicherlich gibt es aber auch andere, verlgiehbare Religionsgemeinschaften, die mir derzeit nicht bekannt sind. Mal schauen, von wem wir in den Nachrichten in den nächsten Jahren hören werden.
Das Fische-Zeichen berücksichtigt die Interessen der Schwachen und Ausgegrenzten – und mit Uranus in den Fischen können wir für diese Personengruppen neue Visionen entwickeln. Auch im kulturellen Bereich ist mit völlig neuen Richtungen zu rechnen. Die kollektive Phantasie erhält Gedankenblitze, die Kunst einen energetisierenden Schub.
Auch das Börsengeschehen kann mit Uranus in den Fischen auf Schlingerkurs geraten. Denn Uranus repräsentiert das Spekulieren mit virtuellem Geld, die Fische hingegen symbolisieren Enttäuschungen. Wer werden erleben, welche Spekulationsblase in den kommenden Jahren platzen wird. Lassen wir uns überraschen.
Interessant wird diese Planetenkonstellation auch in Hinblick auf die Musik- und Bilderwelt. Denn Fische hat mit Kreativität, mit Musik und Farben zu tun. Uranus als Symbol der Technik lässt vermuten, dass in den kommenden Jahren ein Boom an bildgebenden neuen Techniken und Medien entstehen wird. Die ersten Handys, mit denen man auch fotografieren kann, sind schon auf dem Markt. Noch sind sie unerschwinglich im Preis und die Bildqualität ist mager – doch das wird sich rasant ändern. Wahrscheinlich können wir schon bald mit Handys auch Filme drehen und solche Filme versenden oder ins Internet stellen. Der Bedarf an Bild- und Film-Tauschseiten im Internet wird steigen.
Im letzten Jahr startete die Sendung „Deutschland sucht den Superstar“, deren Konzept exakt zur Uranus-in-den-Fischen-Symbolik passt. Versprechen an mehr oder weniger talentierte Personen werden abgegeben, im Raketenflug an die Spitze des Pop-Himmels katapultiert zu werden. Musik findet dadurch eine völlig neue Vermarktungsform. Ich gehe davon aus, dass „Deutschland sucht den Superstar“ nur die erste Castingshow ist; weitere werden folgen und so lange Uranus in den Fischen verweilt (also bis 2011), werden uns solche Sendung wahrscheinlich auch erhalten bleiben.
Da Uranus auch ein Symbol für die Luftfahrt ist, Fische hingegen Nachlässigkeit und Auflösung begünstigt, erwarte ich einen Anstieg der Flugzeugunfälle – wenn diesem nicht entgegen gewirkt wird. Hier wäre der Einsatz neuer, durchaus ungewöhnlicher und mehr durch Inspiration als durch Nachdenken entstehender Technik vonnöten. Bekanntlich haben jedoch kreative Köpfe es schwer, sich im Ingenieursbereich druchzusetzen, so dass erst eine Erhöhung der Zahl der Todesopfer erforderlich sein wird, bevor die Suche nach neuen Sicherheitsmaßnahmen beginnen wird.
Das Zeichen Fische steht mundanastrologisch schließlich auch noch für Geheimdienste. Auch hier ist zu erwarten, dass Enthüllungen und Entdeckungen Vorgehensweisen sichtbar werden lassen, die die Bevölkerung erstaunen oder erschrecken werden. Womöglich erhalten Geheimdienste und andere im Verborgenen operierende Institutionen zudem neue Technik oder weitergehende Befügnisse, vor allem was den Datenverkehr (Uranus) angeht.
Überhaupt ist damit zu rechnen, dass viele „Heimlichkeiten“ ans Licht kommen. Im guten Sinne ist dies Aufklärung, im schlechten gliche es dem öffentlichen Waschen schmutziger Wäsche.
Insgesamt läßt sich sagen, dass Uranus das Versprechen gibt, seiner Zeit voraus zu sein. Die Zukunft wird durch ihn (scheinbar) greifbar. Die Methoden können anarchistisch sein. Plötzliche Umbrüche, Aufstände und eine Radikalisierung der Meinungen und Ideologien sind denkbar. Im Fische-Zeichen betrifft dies vor allem soziale und künstlerische Aspekte sowie alles, was mit Traum-, Phantasie- und Bilderwelten zu tun hat. Der nebulöse Charakter des Fische-Zeichens ist eigentlich nicht nach Uranus Geschmack. Umstrukturierungen haben daher in diesem Zeiten oft etwas absurdes. Man kann dann, wie es der Astrologe Thomas Ring beschrieben hat, „Aufbauendes schwer von Zerfallsprodukten unterscheiden“. Lassen Sie sich von solch sprunghaften Wechseln und einer Energie, die scheinbar ins Chaos führt, nicht irritieren. Betrachten Sie Ihr eigenes Horoskop: in welchem Haus in Ihrer persönlichen Radix findet der Übergang des Uranus in das Fische-Zeichen statt? Hier sind Sie aufgefordert, für den Dienst am Mitmenschen neue Utopien zu entwickeln.
Für Fortgeschrittene: erstellen Sie auf den Eintritt in das neue Tierkreiszeichen ein Ingress-Horoskop. Erstellen Sie also eine Radix auf den Moment 10.3.2003, 22:55. Beim Ort haben Sie Wahlfreiheit. Berechnen Sie das Horoskop beispielsweise auf Ihren Wohnort, wenn Sie diese neue Qualität am Sternenhimmel mit sich selbst und Ihrem eigenen Leben in Verbindung bringen möchten. Oder geben Sie „Berlin“ als Ort ein, wenn Sie an einer Deutung dieser Zeitqualität in Hinblick auf die politische Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland interessiert sind. Sie können den Ort aber auch ganz weglassen und sich einfach das Aspektgefüge dieses Moments vergegenwärtigen.