Zugegeben: manchmal kann man es schon nicht mehr hören: Corona, Corona, Corona. Doch auch wenn es nervt: die Pandemie ist eine Tatsache, um die wir nicht herum kommen.
Wie kann man nun astrologisch so ein Phänomen erfassen?
Üblicherweise benötigen wir in der Astrologie zur Erstellung eines Horoskops einen konkreten Zeitpunkt (die Uhrzeit der Geburt) an einem exakten Tag bezogen auf einen genauen Ort. All das liegt uns hier nicht vor, bzw. ist schwer zu ermitteln. Wann kam das Virus in die Welt? Wir wissen es nicht genau. Dennoch kann man die „Geburtsstunde“ des SARS-CoV-2, wie das Virus offiziell heißt, auf wenige Tage eingrenzen. Und einen Ausgangsort gibt es auch, nämlich die Millionenstadt Wuhan in China. Ein komplettes Horoskop mit allem drum und dran, Aszendent, MC, genauer Position des Mondes und so weiter können wir damit leider nicht erstellen, aber viele Konstellationen haben sich in den wenigen Tagen kaum geändert, so dass man gut damit arbeiten kann.
Außerdem können wir sogenannte Hilfshoroskope hinzuziehen. Beispielsweise das Geburtshoroskop des chinesischen Arztes, der als erster die neue Krankheit öffentlich machte. Er muss ja einen Bezug zu dem Coronavirus haben; das können wir für die astrologische Analyse nutzen. In der Kombination von generellen Konstellationen, den Konstellationen der Ausbruchstage Ende Dezember 2019, diversen Hilfshoroskopen und zusätzlicher Faktoren wie Asteroiden oder kritischen Graden gelingt es, erste Aussagen über COVID-19 zu machen. Überall auf der Welt sind Astrolog*innen dabei, dies zu erforschen und sich entsprechend untereinander auszutauschen.
Worin sind sich Astrolog*innen weltweit einig?
Unstrittig ist, dass die Krise mit der gegenwärtigen Pluto-Saturn-Konjunktion im Zeichen Steinbock zu tun hat. Schon lange warnen Astrolog*innen vor dem Jahr 2020; denn am 12. Januar diesen Jahres wurde diese Konstellation exakt. Sie geht erfahrungsgemäß mit dramatischen gesellschaftlichen Veränderungen einher. Auch die Machtfrage wird oft gestellt; also wer eigentlich das Sagen hat. Saturn bedeutet Einschränkungen, Enge und Kargheit, Pluto symbolisiert kollektive Angst, das Bewusstwerden um die eigene Sterblichkeit, Machtansprüche und brachiale Triebhaftigkeit. Beide Planeten stehen im materiellen Zeichen Steinbock; das hat oft etwas mit dem Körper zu tun. Die Physis ist also betroffen.
Doch eine solche, die ganze Welt in Aufruhr versetzende Pandemie lässt sich nicht alleine über eine Konstellation erklären. Auch Neptun spielt hier eine Rolle. Er steht derzeit stark in seinem eigenen Zeichen Fische und wird als Indikator für Unsichtbares und Grenzenüberschreitendes interpretiert. Neptun in Fische lässt uns durchlässig werden – leider eben auch für Viren. Es ist die unsichtbare Gefahr. Gleichzeitig ruft gerade dieser Planet auch zu Solidarität und gegenseitige Rücksichtnahme auf. Interessanterweise steht Neptun in Fische auch für Isolation und Eremitentum. Die Kraft Neptuns durch mehr Rückzug zu suchen empfehlen Astrolog*innen daher, seitdem Neptun das Zeichen Fische betreten hat.
Pluto, Saturn und Neptun – diese drei Langsamläufern in Verbindung sind stets auch eine Gefahr für die Menschheit. So standen die drei beispielsweise auch beim Ausbruch der Pest Ende des 19. Jahrhunderts zusammen. Damals ging Pluto eine Konjunktion mit Neptun ein und Saturn stand zu den beiden in einem spannungsreichen Quadrat. Als 1980 HIV ausbrach, verbanden sich Neptun und Pluto im Sextil zueinander und Saturn bildete ein Quadrat zu Neptun und zugleich ein Halbsextil zu Pluto. Bei der sogenannten Spanischen Grippe von 1918, die weltweit knapp 50 Millionen Todesopfer forderte, kamen Saturn und Neptun in Konjunktion zusammen und bildeten gemeinsam ein Halbsextil zu Pluto. Offenbar gilt es, diesen drei Gesellen besonderes Augenmerk zukommen zu lassen.
Die Rolle Chirons
Aktuell muss aber auch Chiron mit berücksichtigt werden. Nicht zuletzt, da das Virus vom Tier auf den Menschen übertragen wurde. Chiron symbolisiert diese Vermischung. Denn Chirons Körper besteht unten aus einem Pferdeleib, während sein Oberkörper menschlicher Gestalt ist. Damit drückt Chiron auch aus, dass Mensch und Tier miteinander verbunden sind – oder besser gesagt: Mensch und Natur. Missachtet der Mensch die Natur, so wie Chiron mythologisch lange seinen Pferdeunterleib missachtete, schadet er am Ende sich selbst. Es ist müßig darüber zu spekulieren, ob wir vor dem Coronavirus besser geschützt wären, wenn wir nicht seit mehr als einem Jahrhundert Raubbau an Mutter Erde treiben würden. Sicher ist: ohne die Globalisierung, ohne die schnellen Warenströme über den gesamten Globus, ohne die permanenten ökozerstörenden Fernreisen hätte Corona keine Chance gehabt, sich so schnell weltweit auszubreiten. Chiron steht derzeit im Zeichen Widder, das für Aufbruch und Neuerung bekannt ist. Womöglich macht uns das Virus deutlich, dass wir aufgrund des weltweiten Zusammenspiels und mit neuen Verbreitungswegen einer Pandemie beschäftigen müssen. Widder ist aber auch die Abwehrkraft, aus astromedizinischer Sicht betrachtet. Chiron als Wunde zeigt auf, dass unsere Abwehrkräfte verletzt bzw. verletzbar sind.
Uranus in Stier
Interessanterweise spielt Uranus, der sich momentan im Zeichen Stier aufhält, in Bezug auf COVID-19 nur eine untergeordnete Rolle. Mit Uranus in Stier weisen Finanz- und Wirtschaftsastrolog*innen auf Turbuenzen an der Börse hin. Zusammen mit ein paar anderen Faktoren warnen sie daher schon länger vor starken Kursverlusten in der ersten Jahreshälft 2020. Die Konstellation alleine sagt aber nichts über die Ursache der Kursverluste aus.
Die Kräfte nutzen
Ist nun Panik und Weltuntergangsstimmung angebracht? Auf keinen Fall! Wie immer in der Astrologie hat jede Konstellation Risiken und Chancen gleichermaßen. Es gilt nun also, die stärkenden Kräfte der oben genannten Planetenstellungen zu nutzen. Bei Neptun ist das, wie schon gesagt, der Rückzug. Er bringt Sicherheit – für sich selbst und andere. Soziales Engagement und Hilfe denjenigen gegenüber, die schwächer sind und ein höheres Erkrankungsrisiko mit sich tragen, ist angebracht. Wäre das nicht schön, wenn uns das Coronavirus wieder mehr mitmenschlich zusammenschweißen würde?
Die Pluto-Saturn-Konjunktion ist auch eine Kraft der positiven Veränderung. Dazu gehört anzuerkennen, welchen Schaden unser Handeln in der Vergangenheit angerichtet hat. Zweifelsohne ist es eine Aufforderung, Konsum zu reduzieren und sich auf das Wesentliche zu beschränken. Wahrhaftigkeit liegt nicht in der 15ten Handtasche oder darin, jeden Samstag sich in der Fankurve eines Fußballstadiums volllaufen zu lassen. Die Prioritäten sollten geändert werden. Nachhaltigkeit ist ein zentrales Stichwort dieser Konstellation.
Versuchen wir, die Pandemie doch mal unter diesem Blickwinkel zu betrachten.
Mehr Infos
Viel mehr als in diesem Artikel erfahren Sie über die astrologische Bedeutung des Coronavirus in dem Webinar „Corona im Spiegel der Astrologie„. Dort gehe ich auch auf die oben erwähnten Hilfshoroskope ein, zeige Ihnen, wie man solch eine Pandemie mittels Asteroiden analysieren kann und Sie erfahren auch, wie Sie in Ihrem indivduellen Geburtshoroskop eine Risikoeinschätzung für sich selbst vornehmen können.
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